Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten sortiert nach Abstand zum Münster:

Ulmer Münster

Das Ul­mer Müns­ter ist ei­ne im go­ti­schen Bau­s­til er­rich­te­te Kir­che in Ulm, ei­ner ehe­mals frei­en Reichs­stadt. Der 1890 vol­l­en­de­te 161,53 m ho­he Turm ist der höchs­te Kirch­turm der Welt.

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Was gibt es zu se­hen?

Be­sich­ti­gung des Müns­ters und be­s­tei­gen des Müns­ter­turms. Wäh­rend An­dach­ten, Got­tes­di­ens­ten und Kon­zer­ten ist das Müns­ter nicht oder nur ein­ge­schränkt zu be­sich­ti­gen. Der Turm ist auch wäh­rend Ver­an­stal­tun­gen durch­ge­hend ge­öff­net. Wäh­rend Kon­zer­ten kommt man nur mit Ein­tritts­kar­te ins Müns­ter.

Öff­nungs­zei­ten

Ja­nuar 9:00 - 16:45 (Kir­che) 9:00 - 15:45 (Turm)
Fe­bruar 9:00 - 16:45 (Kir­che) 9:00 - 15:45 (Turm)
März 9:00 - 17:45 (Kir­che) 9:00 - 16:45 (Turm)
April 9:00 - 18:45 (Kir­che) 9:00 - 17:45 (Turm)
Mai 9:00 - 18:45 (Kir­che) 9:00 - 17:45 (Turm)
Ju­ni 9:00 - 18:45 (Kir­che) 9:00 - 17:45 (Turm)
Ju­li 9:00 - 19:45 (Kir­che) 9:00 - 18:45 (Turm)
Au­gust 9:00 - 19:45 (Kir­che) 9:00 - 18:45 (Turm)
Sep­tem­ber 9:00 - 18:45 (Kir­che) 9:00 - 17:45 (Turm)
Ok­tober 9:00 - 17:45 (Kir­che) 9:00 - 16:45 (Turm)
No­vem­ber 9:00 - 16:45 (Kir­che) 9:00 - 15:45 (Turm)
De­zem­ber 9:00 - 16:45 (Kir­che) 9:00 - 15:45 (Turm)

Ein­tritt

Kin­der bis 7 Jah­re frei
Ju­gend­li­che (7–17 Jah­re): 2,50 EUR (Ab 10 Per­so­nen: 2,00 EUR)
Schü­ler und Stu­den­ten : 2,50 EUR (Ab 10 Per­so­nen: 2,00 EUR)
Er­wach­se­ne: 4,00 EUR (Ab 10 Per­so­nen: 3,50 EUR)

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen

Ho­me­pa­ge des Ul­mer Müns­ters

Das Müns­ter hat mit 161,53 m Höhe bis heu­te den höchs­ten Kirch­turm der Welt. Der Chor des Müns­ters wird rechts und links von den bei­den Chor­tür­men flan­kiert, die mit ih­rer Höhe von 86 m zur Grup­pe der be­son­ders ho­hen Tür­me ge­hö­ren. Das Kir­chen­ge­bäu­de ist 123,56 Me­ter lang und 48,8 Me­ter breit. Das Mit­tel­schiff hat ei­ne Höhe von 41,6 Me­tern, die Höhe der Sei­ten­schif­fe be­trägt 20,55 Me­ter. Das Müns­ter hat rund 190.000 Ku­bik­me­ter um­bau­ten Raum und der ho­he West­turm be­las­tet die Fun­da­men­te mit ei­ner Mas­se von 51.500 Ton­nen. Bei der Grund­stein­le­gung 1377 soll­te die­se Pfarr­kir­che ei­ne Kir­che der Bür­ger sein. Sie wur­de von den we­ni­ger als 10.000 Bür­gern der Stadt fi­nan­ziert. Da das Müns­ter nie als Bi­schofs­sitz ge­plant war, wa­ren von Be­ginn an nur ein zen­tra­ler West­turm und zwei Chor­tür­me vor­ge­se­hen (vgl. Ab­bil­dung des Grund­stein­re­liefs). Des­halb gibt es in der Kir­che auch kei­ne Kryp­ta oder Grab­le­ge. Haupt­fas­sa­den mit zwei flan­kie­ren­den Tür­men wa­ren im All­ge­mei­nen Bi­schofs­kir­chen und Ab­tei­en vor­be­hal­ten.

Das Müns­ter bie­tet 2.000 Sitz­plät­ze in der nor­ma­len Be­stuh­lung. Beim Würt­tem­ber­gi­schen Lan­des­po­sau­nen­tag, der al­le zwei Jah­re in Ulm statt­fin­det, ha­ben durch zu­sätz­li­che Sitz­ge­le­gen­hei­ten 4.500 Blä­ser mit In­stru­men­ten Platz im Müns­ter. Im Mit­telal­ter bot es Platz für 20.000 bis 22.000 Men­schen, da es da­mals üb­lich war, wäh­rend des Got­tes­di­ens­tes zu ste­hen. Das Ul­mer Müns­ter ist ei­nes der größ­ten go­ti­schen Ge­bäu­de in Süd­deut­sch­land und ein Kul­tur­denk­mal. Der Haupt­turm kann über 768 Stu­fen bis zu ei­ner Ga­le­rie im obe­ren Drit­tel des Turm­helms in ei­ner Höhe von 143 m be­s­tie­gen wer­den. Von dort bie­tet sich dem Be­su­cher ein ein­drucks­vol­les Pan­ora­ma der Stadt und ih­rer Um­ge­bung. An ei­ni­gen Ta­gen im Jahr ist bei Föhn so­gar der Blick über ganz Ober­schwa­ben bis zu den Al­pen mög­lich.

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Ulm´s neue Mitte

Ge­mäß der Idee ei­ner au­to­ge­rech­ten Stadt wur­de mit der Neu­en Stra­ße ei­ne brei­te Schn­ei­se durch die Stadt ge­schla­gen und da­bei noch er­hal­te­ne his­to­ri­sche Ar­chi­tek­tur zu­guns­ten die­ser „Stad­t­au­to­bahn“ ab­ge­ris­sen. Zu Be­ginn des 21. Jahr­hun­derts wur­de die Lü­cke durch die „Neue Mit­te“ ge­sch­los­sen (sie­he un­ten), nach­dem man in an­de­ren In­nen­stadt-na­hen Quar­tie­ren be­reits wäh­rend der 1980er Jah­re sen­si­b­ler mit der noch er­hal­te­nen his­to­ri­schen Bau­sub­stanz um­ge­gan­gen war. So kann die be­hut­sa­me Sa­nie­rung ei­ni­ger his­to­ri­scher Ge­bäu­de im Fi­scher­vier­tel und des Quar­tiers „auf dem Kreu­z“ durch die stad­t­ei­ge­ne Sa­nie­rungs­an­stalt als vor­bild­haft gel­ten.

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Die Neu­bau­ten der „Neu­en Mit­te“ zwi­schen Müns­ter­platz und Rat­haus, wie das Stadt­haus des Ar­chi­tek­ten Ri­chard Mei­er, das „Haus der Sin­ne“ und das Spar­kas­sen-Ge­bäu­de, bei­de von Ste­phan Braun­fels, so­wie die Kunst­hal­le Weis­haupt des Ar­chi­tek­ten Wol­fram Wöhr, die als „glä­s­er­ne Py­ra­mi­de“ er­rich­te­te neue Stadt­bi­b­lio­thek von Gott­fried Böhm und der Neu­bau der „Obe­re Stu­be“ (sie­he un­ter „Mu­se­ums­ge­sell­schaf­t“) set­zen mit ih­rer mo­der­nen For­men­spra­che in un­mit­tel­ba­rer Nähe des Müns­ters und des wie­der­auf­ge­bau­ten his­to­ri­schen Rat­hau­ses auf be­wuss­te Kon­trast­wir­kun­gen und Brüche.

Zu­sam­men­fas­send ist das Stadt­bild Ulms heu­te durch die Mi­schung zwi­schen er­hal­ten ge­b­lie­be­nen, oder (wenn auch meist nur rein äu­ßer­lich) wie­der­auf­ge­bau­ten his­to­ri­schen Bau­ten und Stra­ßen­zü­gen auf der ei­nen Sei­te und mo­der­ner Ar­chi­tek­tur auf der an­de­ren Sei­te ge­kenn­zeich­net. Das span­nungs­rei­che Er­geb­nis des mu­ti­gen Städ­te­baus er­regt viel Auf­se­hen und fin­det An­er­ken­nung in wei­ten Tei­len der Fach­welt, wird aber von Tei­len der Be­völ­ke­rung auch kri­tisch ge­se­hen.

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Der Neue Bau

Der so­ge­nann­te Neue Bau in Ulm wur­de En­de des 16. Jahr­hun­derts ur­sprüng­lich als La­ger­haus er­rich­tet. Heu­te ist das 1924 durch ei­nen Großbrand weit­ge­hend zer­stör­te so­wie im Zwei­ten Welt­krieg er­neut er­heb­lich be­schä­d­ig­te Re­nais­san­ce­ge­bäu­de Sitz der Po­li­zei­di­rek­ti­on.

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Der in der Ul­mer Alt­stadt lie­gen­de Neue Bau ent­stand 1584 bis 1593 haupt­säch­lich als städ­ti­sches La­ger­haus un­ter an­de­rem für Ge­t­rei­de, an­s­tel­le von Vor­gän­ger­bau­ten, dar­un­ter der Ströl­in­hof, be­nannt nach ei­ner Pa­tri­zi­er­fa­mi­lie der Stadt (in ei­nem Teil des Ströl­in­ho­fes wohn­ten auch die Herr­scher des Rei­ches, wenn sie Ulm be­such­ten). Das Areal des Neu­en Baus (Grund­fläche et­wa 2.700 m²) liegt an der Nor­de­cke der frühe­ren Pfalz, dem Kern, aus dem sich Ulm ent­wi­ckel­te.

Die vor­ran­gi­ge Zweck­be­stim­mung des Neu­en Baus als Ge­t­rei­de­la­ger – er be­saß je­doch auch re­prä­sen­ta­ti­ve Räu­me – las­sen meh­re­re Rei­hen von der Be­lüf­tung die­nen­den Gau­ben­fens­tern er­ken­nen. In den ge­wölb­ten un­te­ren Räu­men wur­de u.a. Salz und Wein ge­la­gert. Die ur­sprüng­lich nur tem­porä­re Be­zeich­nung „Neu­er Bau“ für das Ge­bäu­de, das wäh­rend der Er­bau­ung auch als „ei­nes Ehr­sa­men Rats Neu­er­bau“ be­zeich­net wur­de, blieb dau­er­haft als Ei­gen­na­me er­hal­ten. Das im Grun­d­riss un­re­gel­mä­ß­ig fün­fe­cki­ge Bau­werk aus Sicht­back­stein be­sitzt ei­nen In­nen­hof (Wän­de dort mit auf­ge­mal­ter Qua­de­rung, ur­sprüng­lich tru­gen auch die Au­ßen­sei­ten Qua­der­putz) und zwei ge­gen Nord bzw. Süd ge­rich­te­te Gie­bel. In der Süd­we­st­e­cke des In­nen­ho­fes be­fin­det sich ein Trep­pen­turm, in der Platz­mit­te der 1591 von Claus Bau­ho­fer ge­schaf­fe­ne Hil­de­gard-Brun­nen. Die Brun­nen­säu­le mit Sta­tue der Hil­de­gard – Frau Karls des Gro­ßen und dem ale­man­ni­schen Her­zogs­haus ent­stam­mend, zu dem Ulm ver­mut­lich ge­hör­te – soll­te wahr­schein­lich an die frühe­re Nut­zung des Areals als Kö­n­igs- oder Kai­s­er­hof er­in­nern (heu­te ei­ne Ko­pie von 1912).

Seit 1648 war Ulm Ta­gung­s­ort des Schwä­b­i­schen Reichs­k­rei­ses. So­lan­ge die Kreis­de­pu­tier­ten im Ul­mer Rat­haus tag­ten, wi­chen die Rats­mit­g­lie­der in den Neu­en Bau aus, der auch ei­nen prunk­vol­len holz­ge­tä­fel­ten Re­nais­san­ce­raum ent­hielt (der den Großbrand 1924 zwar über­stand, je­doch beim Wie­der­auf­bau ve­r­än­dert wur­de). Tei­le des Ge­bäu­des wur­den zeit­wei­lig als Ge­fäng­nis und Re­gi­s­t­ra­tur ge­nutzt. Im 900 m² gro­ßen In­nen­hof fan­den au­ßer­dem Bä­ren- und Stier­hat­zen so­wie Zir­kus­vor­füh­run­gen statt.

Ab 1802, nach En­de der Reichs­stadt­zeit, tag­te der Ul­mer Rat wie­der­um zeit­wei­lig im Neu­en Bau, au­ßer­dem zog dort das Ka­me­ral­amt (staatl. Lie­gen­schaft­s­amt) ein, spä­ter auch das kgl. Haupt­zoll­amt und wei­te­re Be­hör­den, der al­te Korn­spei­cher di­en­te nun mi­li­täri­schen Zwe­cken.

Am 19. Fe­bruar 1924 zer­stör­te ein Großbrand we­sent­li­che Tei­le des Ge­bäu­des, das 1927 mit ver­grö­ß­er­ten Fens­tern wie­der­her­ge­s­tellt wur­de. Da­nach zog die Würt­tem­ber­gi­sche Po­li­zei­di­rek­ti­on in den Neu­en Bau ein, seit 1938 als Al­lein­nut­zer. Wäh­rend der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus re­si­dier­te hier auch ei­ne Ge­sta­po-Di­enst­s­tel­le. Sie wur­de im Herbst 1933 als "Au­ßen­haupt­s­tel­le" der Würt­tem­ber­gi­schen Po­li­ti­schen Po­li­zei - der spä­te­ren Ge­sta­po - er­rich­tet und bil­de­te mit et­wa 15 Beam­ten und An­ge­s­tell­ten die größ­te un­ter den Au­ßen­s­tel­len der Sta­po­leit­s­tel­le Stutt­gart.[1] 1944 kam es durch ei­nen Bom­ben­an­griff er­neut zu schwe­ren Schä­den ins­be­son­de­re im Dach­be­reich. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg zo­gen zu­nächst wie­der ver­schie­de­ne Äm­ter ein, spä­ter wur­de der Neue Bau er­neut Sitz der Po­li­zei­di­rek­ti­on.

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250m

Schwörhaus

Das Schwör­haus in Ulm ist ein zu Be­ginn des 17. Jahr­hun­derts er­rich­te­ter reichs­städ­ti­scher Re­prä­sen­ta­ti­ons­bau. Nach mehr­fa­cher Zer­stör­ung und Wie­der­auf­bau wird es heu­te als „Haus der Stadt­ge­schich­te Ul­m“ vom Stad­t­ar­chiv Ulm ge­nutzt. Von sei­nem Bal­kon aus legt am Schwör­mon­tag der Ul­mer Ober­bür­ger­meis­ter jähr­lich öf­f­ent­lich Re­chen­schaft ab.

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Was gibt es zu se­hen?

Dau­er­aus­stel­lun­gen im Haus der Stadt­ge­schich­te - Stad­t­ar­chiv

Öff­nungs­zei­ten

Di­ens­tag bis Sonn­tag 11-17 Uhr. Am Mon­tag so­wie an Fei­er­ta­gen ge­sch­los­sen.

Ein­tritt

Der Ein­tritt ist frei

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen

ulm.de - Haus der Stadt­ge­schich­te

Ge­schich­te bis zum 18. Jahr­hun­dert

Das heu­ti­ge Schwör­haus auf dem Ul­mer Wein­hof liegt dort, wo sich die Ka­pel­le der 854 erst­mals er­wähn­ten Kö­n­igsp­falz be­fand. Spä­tes­tens ab 1345 wur­de hier als Sym­bol städ­ti­scher Sou­ve­räni­tät der Schwörakt ab­ge­hal­ten, zu­nächst von ei­nem klei­nen so­ge­nann­ten „Schwör­häus­le“ aus, das an ei­nen ho­hen Wehr­turm („Lug­ins­lan­d“) an­ge­baut war.

1612 wur­de die al­te Ge­bäu­de­grup­pe ab­ge­bro­chen und an de­ren Stel­le bis 1618 das nun­meh­ri­ge Schwör­haus als drei­ge­schos­si­ger Bau­kör­per im Stil der Re­nais­san­ce er­baut, mit of­fe­ner Lau­be und ei­nem Bal­kon für den jähr­li­chen Schwörakt (Hul­di­gung­s­eid der Bür­ger­schaft und Amt­s­eid des Bür­ger­meis­ters) im 1. Stock. Ne­ben der re­prä­sen­ta­ti­ven Funk­ti­on di­en­ten sei­ne obe­ren Eta­gen als Korn­spei­cher, die Ge­wöl­be im Erd­ge­schoss zu­nächst als Ar­se­nal, spä­ter als Wein­la­ger. Au­ßer­dem be­her­berg­te das Ge­bäu­de die Stadt­bi­b­lio­thek, im 18. Jahr­hun­dert wur­de in den obe­ren Stock­wer­ken ein Bi­b­lio­theks­saal ein­ge­baut.

Am 15. Ok­tober 1785 wur­de der Bau wie auch ein Teil der dor­ti­gen Bi­b­lio­thek bei ei­nem Brand zer­stört. Beim Wie­der­auf­bau 1789/90 er­setz­te man den Re­nais­san­ce­gie­bel durch ei­nen ba­ro­cken Vo­lu­ten­gie­bel und den ehe­mals über Eck ge­s­tell­ten Dach­rei­ter durch ei­nen zen­tra­len acht­e­cki­gen Dach­rei­ter mit Zwie­bel­hau­be.

Ge­schich­te ab dem 19. Jahr­hun­dert

1802 ver­lor Ulm sei­nen Sta­tus als Freie Reichs­stadt, 1805 ver­an­lass­te die nun­mehr baye­ri­sche Herr­schaft den Ab­bruch des Bal­kons als un­nö­t­ig ge­wor­de­nes reich­städ­ti­sches Sym­bol. Nach dem Über­gang Ulms an das Kö­n­ig­reich Würt­tem­berg 1810 er­füll­te das Schwör­haus ver­schie­de­ne amt­li­che Auf­ga­ben, so war es 1822 bis 1897 Sitz des kö­n­ig­li­chen Ge­richts­hofs für den Do­n­au­kreis. 1898 er­warb die Stadt das Schwör­haus zu­rück, da­mit konn­te der Ul­mer Ge­mein­de­rat wäh­rend des Rat­haus-Um­baus dort­hin aus­wei­chen.

1908 wur­de das Ge­bäu­de nach Wes­ten ver­län­gert, um ne­ben der Stadt­bi­b­lio­thek auch das Stad­t­ar­chiv auf­neh­men zu kön­nen. Be­reits ab 1906 be­her­berg­te es zu­dem ei­ne Frau­en­ar­beits­schu­le so­wie Räu­me für Aus­stel­lun­gen. 1910 ließ die Stadt den Bal­kon er­neu­ern und 1915 er­hielt das Schwör­haus his­to­ri­sie­ren­de Wand­ma­le­rei­en. Beim schwe­ren Luf­t­an­griff am 17. De­zem­ber 1944 brann­te das Schwör­haus aus, ein Jahr spä­ter stürz­te auch der zu­nächst ste­hen­ge­b­lie­be­ne Ost­gie­bel ein.

1954 wur­de das mit Ba­rock­gie­bel, je­doch oh­ne Be­ma­lung wie­der­auf­ge­bau­te Schwör­haus im Rah­men ei­ner Schwör­mon­tags­fei­er wie­der ein­ge­weiht. Seit­dem legt von sei­nem Bal­kon der Ul­mer Ober­bür­ger­meis­ter wie­der jähr­lich öf­f­ent­lich Re­chen­schaft ab. Nut­zer des Ge­bäu­des wur­den wie­der­um Stadt­bi­b­lio­thek und Stad­t­ar­chiv. Nach­dem die Bi­b­lio­thek 2004 in ei­nen se­pa­ra­ten Neu­bau über­sie­del­te, er­folg­te ein In­nen­um­bau des Schwör­hau­ses zum „Haus der Stadt­ge­schich­te Ul­m“ mit Dau­er­aus­stel­lungs­raum im Erd­ge­schoss. An des­sen West­wand ist ein Mau­er­teil der aus st­au­fi­scher Zeit stam­men­den Pfalz­ka­pel­le frei­ge­legt.

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Metzgerturm

Der Metz­ger­turm in Ulm ist ein heu­te noch er­hal­te­nes Stadt­tor der mit­tel­al­ter­li­chen Stadt­be­fes­ti­gung an der Do­nau. Der quad­ra­ti­sche Back­stein­turm mit Spitz­bo­gen­to­ren wur­de um 1340 als Aus­lass der st­au­fi­schen Stadt­be­fes­ti­gung zur da­vor­lie­gen­den Stadt­met­zig er­rich­tet. Das Ober­ge­schoss mit vor­kra­gen­den Rund­bo­gen wird durch ein stei­les Walm­dach ab­ge­sch­los­sen.

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Was gibt es zu se­hen?

Der Metz­ger­turm kann le­dig­lich von aus­sen be­sich­tigt wer­den.

Bei ei­ner Höhe von et­wa 36 m ist der Metz­ger­turm um 2,05 m nach Nord­wes­ten ge­neigt, was ei­ner Nei­gung von 3,3° ent­spricht (zum Ver­g­leich Schie­fer Turm von Pi­sa: 3,97°). Ur­sa­che ist ei­ne nach­träg­li­che Bo­den­sen­kung des sump­fi­gen Un­ter­grun­des.

Der Sa­ge nach ent­stand die Turm­nei­gung da­durch, dass sich dort ein­ge­sperr­te kor­pu­len­te Metz­ger aus Angst vor Stra­fe we­gen min­der­wer­ti­ger Wa­ren in ei­ner Ecke zu­sam­men­dräng­ten, als der zor­ni­ge Bür­ger­meis­ter ein­t­rat.

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Schiefes Haus

Das Schie­fe Haus ist ein spät­go­ti­sches Fach­werk­haus in Ulm, das ei­ne Nei­gung von 9 bis 10° auf­weist. Das ur­sprüng­li­che Fach­werk­haus aus dem 14. Jahr­hun­dert hat nach mehr­fa­chen An- und Um­bau­ten 1443 sein heu­ti­ges Aus­se­hen ei­nes fünf­ge­schos­si­gen Hau­ses er­langt. Ge­nutzt wur­de es von den Schiffs­meis­tern von Ulm.

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Was gibt es zu se­hen?

Ab­ge­se­hen von der Bu­chung ei­nes Zim­mers kann das Schie­fe Haus, wel­ches seit 1995 als Ho­tel ge­nutzt wird, nur von aus­sen be­sich­tigt wer­den.

Mit sei­nem süd­li­chen Fun­da­ment di­rekt an der Blau ge­le­gen, ragt das Haus ab dem ers­ten Stock­werk dank schrä­ger Ver­st­re­bun­gen teil­wei­se über den Fluss. So konn­ten dort Boo­te ge­schützt an­le­gen. Un­ter­su­chun­gen des ar­chäo­lo­gi­schen Lan­de­samts las­sen zu­dem ver­mu­ten, dass im Kel­ler des Hau­ses, der da­mals von Fi­schern als Raum für die In­stand­set­zung ih­rer Net­ze ge­nutzt wur­de, auch Fisch­kam­mern mit ei­ner na­tür­li­chen Fri­sch­was­ser­zu­fuhr la­gen.

Im Lau­fe der Zeit senk­te sich die zum Fluss ge­le­ge­ne Sei­te des Hau­ses stark ab, so dass be­reits An­fang des 17. Jahr­hun­derts Stütz­maß­nah­men ein­ge­lei­tet wer­den muss­ten.

Nach meh­re­ren Be­sit­zer­wech­seln wird das Haus seit 1995 als Ho­tel ge­nutzt. Die da­für er­for­der­li­chen Sa­nie­rungs­ar­bei­ten si­cher­ten die Sta­tik des Hau­ses, oh­ne die Nei­gung zu än­dern. Da­zu wur­den im Dach­bo­den und in den De­cken Stahl­bän­der an­ge­bracht, die der Kipprich­tung ent­ge­gen­wir­ken.

Um die Aufla­gen der Denk­malpf­le­ge zu er­fül­len, wur­den ne­ben ei­ner Fuß­bo­den­hei­zung auch die Roh­re für die sani­tä­ren An­la­gen in den Bö­den ver­legt.

Wäh­rend die Fußb­ö­den in den Zim­mern nach wie vor bis zu 40 cm an­s­tei­gen, ste­hen die Bet­ten ho­ri­zon­tal, wie an ei­gens an­ge­brach­ten Was­ser­waa­gen zu er­ken­nen ist.

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Fischerviertel

In die­sem im Mit­telal­ter vor­wie­gend von Hand­wer­kern be­sie­del­ten Quar­tier am Do­n­au­zu­fluss der Blau fin­den sich noch vie­le aus die­ser Zeit stam­men­den und auf sie ver­wei­sen­de Bau­ten, so die Garn­sie­de auf der Blau­in­sel, das heu­te ge­n­au­so wie die Loch­müh­le und das Ger­ber­haus ga­s­tro­no­misch ge­nutz­te Zunft­haus der Schiffs­leu­te (am his­to­ri­schen Fi­scher­plätz­le di­rekt an der Do­nau ge­le­gen, et­wa da, von wo aus sich un­ter an­de­rem die Do­nau­schwa­ben für die Fahrt fluss­ab­wärts in ih­re neu­en Hei­mat­län­der Un­garn und Ru­mä­ni­en ein­schiff­ten).

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Wei­ter nen­nens­wert sind die Ul­mer Münz, das um 1500 ge­bau­te Käss­boh­rer­sche Haus und, der Ul­mer Münz di­rekt be­nach­bart, das Schie­fe Haus, im 14. Jahr­hun­dert er­baut, heu­te ein Ho­tel, wel­ches als schiefs­tes der Welt gilt. Die acht mit viel Fin­ger­spit­zen­ge­fühl in das al­te Haus ge­bau­ten, mo­dern ein­ge­rich­te­ten Zim­mer ha­ben Ni­ve­au­un­ter­schie­de bis zu 40 cm, wes­halb ans Kop­f­en­de der Ho­tel­bet­ten Was­ser­waa­gen ein­ge­baut wur­den, um dem Gast zu de­mon­s­trie­ren, dass er ab­so­lut „im Was­ser“ (waa­ge­recht) liegt. In der Nähe des Fi­scher­vier­tels wa­ren auch drei An­lan­de­plät­ze für die Il­ler­flö­ße­rei, die Holz aus dem All­gäu und Ober­schwa­ben und Wa­ren al­ler Art nach Ulm und von dort aus wei­ter nach Wi­en trans­por­tier­ten. Noch 1870 er­reich­ten 3.000 Flö­ße die An­lan­de­s­tel­len an der Do­nau

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Donau

Die Fried­rich­sau gilt als das Nah­er­ho­lungs­ge­biet für Ulm. Sie ist mit öf­f­ent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln (Bus und Stra­ßen­bahn) zu er­rei­chen, mit Fahr­gast­schif­fen über die Do­nau – oder zu Fuß. Von der Ul­mer In­nen­stadt aus ge­langt man über Uf­er­we­ge do­n­au­ab­wärts in ca. 30 Geh­mi­nu­ten in die Fried­rich­sau mit ih­ren drei Ge­sell­schafts­gär­ten, dem Fest­platz (für Volks­fes­te, Cir­cus-Gast­spie­le und Open-Airs so­wie dem sechs­wöchi­gen Kul­tur-Fes­ti­val „Ul­mer Zel­t“) und dem Tier­gar­ten.

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500m

Georgskirche

Die Kir­che St. Ge­org in Ulm wur­de als ka­tho­li­sche Gar­ni­son­kir­che in den Jah­ren 1902 bis 1904 süd­lich des „Al­ten Fried­hofs“ an der Ol­ga­stra­ße durch den Ar­chi­tek­ten Max Me­ckel er­baut. Heu­te ist sie die Pfarr­kir­che der 1920 er­rich­te­ten ka­tho­li­schen Pfarr­ge­mein­de St. Ge­org. Das Ei­gen­tum an der Kir­che ging 1962 von der Bun­des­re­pu­b­lik Deut­sch­land auf die Pfarr­ge­mein­de über.

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Ar­chi­tek­tur

Me­ckel griff beim Bau der Kir­che auf For­men der Spät­go­tik zu­rück und ver­band sie mit zeit­ge­nös­si­schen und ei­ge­nen Vor­stel­lun­gen. Als ei­ne der we­ni­gen heu­te noch fast un­ve­r­än­der­ten Kir­chen­bau­ten der Neu­go­tik wur­de sie da­her als Kul­tur­denk­mal von be­son­de­rer Be­deu­tung in das Denk­mal­buch Ba­den-Würt­tem­bergs ein­ge­tra­gen. Die Re­no­vie­run­gen 1977/1983 und 1993/1995 be­schränk­ten sich auf Auf­fri­schung, In­stand­set­zung und Wie­der­her­stel­lun­gen.

Bau

Der Bau ist als drei­schif­fi­ge Ba­si­li­ka aus­ge­führt, wo­bei das Mit­tel­schiff un­ge­wöhn­lich breit, die Sei­ten­schif­fe da­ge­gen sehr sch­mal sind. Als Haupt­bau­ma­te­rial wur­den Hand­s­trich­back­stei­ne mit wei­ßer Aus­fu­gung ver­wandt, das Dach ist mit Kir­chen­bi­bern, die Turm­hel­me sind mit Kup­fer ge­deckt. Dach und Turm­hel­me ru­hen auf Ei­sen­un­ter­kon­struk­tio­nen und ha­ben ei­ne Höhe von 38 (Dach) bzw. 86 (Turm) Me­tern. Der Turm steht in vol­ler Brei­te vor dem Mit­tel­schiff.

In­ne­res

Das Kir­chen­in­ne­re ist aus­ge­malt. Der Hochal­tar ist wie ein spät­go­ti­scher Flü­gelal­tar ge­stal­tet, die Fi­gu­ren sind go­ti­schen Vor­bil­dern na­ch­emp­fun­den. Für die Fi­gu­ren der Sei­te­nal­tä­re wa­ren die Ma­ria des Bor­des­hol­mer Al­tars im Schles­wi­ger Dom und St. Ge­org vom Hauptal­tar der gleich­na­mi­gen Kir­che in Nörd­lin­gen Vor­bil­der.

An die ur­sprüng­li­che Funk­ti­on als Gar­ni­son­kir­che er­in­nert das Bild­pro­gramm an der De­cke im Mit­tel­schiff. Zwei sti­li­sier­te Eich­bäu­me, „Sinn­bild deut­scher Treu­e“, in de­ren Laub sich die Wap­pen der Bun­des­staa­ten (ab 1871) des Deut­schen Rei­ches rei­hen, durchlau­fen den Ge­wöl­be­schei­tel.

Ein­wei­hung

Be­richt in der Ul­mer Bil­der-Chro­nik über die Ein­wei­hung der Kir­che:

„1904, 8. No­vem­ber. Ein­wei­hung der neu­en ka­tho­li­schen Gar­ni­sons­kir­che. Am Vor­a­bend läu­ten sämt­li­che Glo­cken. Ein Blä­s­er­chor lei­tet mit ei­nem Cho­ral vom Kirch­turm den Fest­mor­gen ein. Um 8 Uhr Be­ginn der hei­li­gen Wei­he durch Bi­schof und Kle­rus. Be­grüß­ung des Kö­n­igs am Haupt­por­tal durch den Bi­schof und Bau­di­rek­tor Me­ckel. 10 Uhr 30 zieht der Kö­n­ig mit Ge­fol­ge in die Kir­che ein, ihm fol­gen die an­we­sen­den Mi­nis­ter, der kom­man­die­ren­de Ge­ne­ral, die Ge­ne­ra­li­tät, Ab­ord­nun­gen der Trup­pen­tei­le und die ge­la­de­nen Gäs­te. Der Bi­schof hält die Fe­st­re­de, wor­auf die Amt­s­ein­set­zung des neu­en Gar­ni­sonsp­far­rers er­folgt. Pon­ti­fi­kal­mes­se und Te De­um be­en­den die Fei­er, an die sich ei­ne Be­sich­ti­gung der Kir­che an­sch­ließt.“

Wal­cker-Or­gel

Die Or­gel wur­de 1904 von Eber­hard Fried­rich Wal­cker (Lud­wigs­burg) er­baut. 1964 wur­de das In­stru­ment durch die Or­gel­bau­fir­ma Rei­ser (Bi­be­r­ach) um­struk­tu­riert. 2004 re­stau­rier­te die schwei­ze­ri­sche Or­gel­bau­fir­ma Kuhn (Män­ne­dorf) das In­stru­ment und führ­te es auf den Ur­sprungs­zu­stand von 1904 zu­rück.

Die Or­gel hat 47 Re­gis­ter (die Num­me­rie­rung in der nach­fol­gen­den Dis­po­si­ti­on ent­spricht der des Spiel­ti­sches). Die Spiel­trak­tu­ren sind me­cha­nisch-pne­u­ma­tisch, die Re­gis­ter­trak­tu­ren elek­tro-pne­u­ma­tisch.

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Zeughaus

Das Ul­mer Zeug­haus ist ein ehe­ma­li­ges Zeug­haus am öst­li­chen Rand des Stadt­zen­trums von Ulm. Ab 1694 un­ter­hielt der schwä­b­i­sche Reichs­kreis ein stän­di­ges ste­hen­des Heer, des­sen Ver­wal­tung und Ma­te­rial­be­stän­de zu gro­ßen Tei­len im Ul­mer Zeug­haus un­ter­ge­bracht wur­den.

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Die Ur­sprün­ge des Ge­bäu­des, das 1433 erst­mals er­wähnt wur­de, lie­gen wohl be­reits im 14. Jahr­hun­dert. Das Haus zeugt von der wirt­schaft­li­chen Blü­te, die die freie Reichs­stadt Ulm im Mit­telal­ter durch ih­re güns­ti­ge La­ge er­lang­te. Durch mehr­fa­che Er­wei­te­run­gen (um 1522, 1596 und 1616) so­wie be­son­ders aber durch den Neu­bau des Löw­en­bau­es 1667 ent­stand ein weit­läu­fi­ger Ge­bäu­de­kom­plex.

En­de des 18. Jahr­hun­derts wur­de der Wert des dort Ge­la­ger­ten auf zwei Mil­lio­nen Gul­den ge­schätzt. Das al­les wur­de je­doch 1797 von den Ös­t­er­rei­chern im Vor­feld der Koa­li­ti­ons­krie­ge in Be­sitz ge­nom­men, „dass es nicht den an­rü­cken­den Fr­an­zo­sen in die Hän­de fal­le“. In Ulm sah man die­se Ge­gen­stän­de nach der Schlacht von El­chin­gen (1805) nie wie­der. Mit dem En­de der Reichs­stadt­zeit wur­de das Zeug­haus 1808 in ei­ne Ka­ser­ne um­ge­wan­delt und bis 1919 als sol­che ge­nutzt. Im Zwei­ten Welt­krieg fiel der Re­nais­san­ce­bau, das Al­te Zeug­haus, den schwe­ren Zer­stör­un­gen zum Op­fer. Die von Kriegs­zer­stör­ung ver­schont ge­b­lie­be­nen Ge­bäu­de­tei­le wur­den 1977 re­stau­riert.

Das Zeug­haus di­en­te der Stadt als Waf­fen­la­ger für Ge­schüt­ze, Ku­geln aus Stein und Ei­sen, Gra­na­ten, Bom­ben und ver­schie­de­ne Ge­weh­re, so­wie Schwe­fel und Sal­pe­ter. Da­ne­ben wur­den dort auch Mo­del­le von Fes­tungs­bau­ten, Brü­cken, Müh­len, Ge­bäu­den, Ma­schi­nen, Was­ser­lei­tun­gen und ähn­li­chem auf­be­wahrt. Da­ne­ben hat­te das Zeug­haus auch viel­fäl­ti­ge wei­te­re Nut­zun­gen. Zeit­wei­lig be­fand sich hier die reichs­städ­ti­sche Mün­ze. Auf dem Platz vor dem Zeug­haus wur­de bei wich­ti­gen An­läs­sen Bür­ger­ver­samm­lun­gen ab­ge­hal­ten. Vom 16. bis 18. Jahr­hun­dert fan­den dort auch die Mus­te­run­gen der 14. Bür­ger­kom­pa­nie statt.

Das aus dem Ba­rock stam­men­de Neue Zeug­haus zeigt heu­te die ty­pi­sche Putz­qua­der­zeich­nung mit der Fa­cet­ten­stein­ein­fas­sung der Fens­ter. Her­vor­s­te­chend sind die mit Ba­rock- und Re­nais­san­ce­mo­ti­ven ver­zier­ten Por­ta­le. In der Säu­len­hal­le des früh­ba­ro­cken „Löw­en­bau­s“ fin­den wech­seln­de Aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen statt. Be­t­reut wird das Zeug­haus von der Ein­rich­tung Staat­li­che Schlös­ser und Gär­ten Ba­den-Würt­tem­berg.

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Pauluskirche

Die Pau­lus­kir­che in Ulm wur­de als evan­ge­li­sche Gar­ni­son­kir­che in den Jah­ren 1908 bis 1910 nörd­lich des Al­ten Fried­hofs an der Frau­en­stra­ße von dem Ar­chi­tek­ten Theo­dor Fi­scher er­baut. Sie ist heu­te die Ge­mein­de­kir­che der Ul­mer Pau­lus­ge­mein­de.

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Bau­ge­schich­te

Die Pro­to­kol­le des Ul­mer Rats be­le­gen, dass be­reits 1864 Ab­sich­ten des Kö­n­ig­li­chen Kriegs­mi­nis­te­ri­ums be­stan­den, in Ulm ei­ne ei­ge­ne Gar­ni­sons­kir­che zu er­rich­ten. Die­ses Vor­ha­ben wur­de je­doch durch Ab­ge­ord­ne­ten­kam­mer und Ver­samm­lung der Stän­de des Kö­n­ig­rei­ches Würt­tem­berg ab­ge­lehnt, u.a. mit dem Hin­weis dar­auf, dass Ge­wis­sens­f­rei­heit be­ste­he und Mi­li­täran­ge­hö­ri­gen der Kirch­gang nicht be­foh­len wer­den kön­ne. Erst nach Er­rich­tung ei­ner evan­ge­li­schen Gar­ni­sons­kir­che in Lud­wigs­burg und der ka­tho­li­schen Ul­mer Gar­ni­sons­kir­che (St. Ge­org) kam es 1905 zur Aus­sch­rei­bung ei­nes Wett­be­werbs für die Er­bau­ung ei­ner evan­ge­li­schen Gar­ni­sons­kir­che in Ulm, die 2000 Sitz­plät­ze um­fas­sen soll­te. Am 12. De­zem­ber 1906 wur­de aus sie­ben ein­ge­reich­ten Wett­be­werbs­bei­trä­gen der un­ter dem Mot­to „ain ves­te bvr­g“ ste­hen­de Ent­wurf des Ar­chi­tek­ten Theo­dor Fi­scher aus­ge­wählt. Nach ei­ni­gen Än­de­run­gen am Ent­wurf be­gan­nen am 1. April 1908 die Bau­ar­bei­ten, die Bau­lei­tung üb­te Fi­schers Mit­ar­bei­ter Edu­ard Brill aus. Die Grund­stein­le­gung er­folg­te am 20. Au­gust 1908 im Bei­sein des Kö­n­igs und Her­zog Al­b­rechts. Die Ein­wei­hung – in An­we­sen­heit des Kö­n­igs­paa­res – fand am 5. No­vem­ber 1910 statt.

Ar­chi­tek­tur

Theo­dor Fi­scher er­rich­te­te die Pau­lus­kir­che im Ju­gend­s­til, wo­bei das Vor­bild der 1902 bis 1905 von ihm er­bau­ten Dorf­kir­che in Gagg­statt er­kenn­bar ist. Sie zeich­net sich da­durch aus, dass in ihr als ei­nem der ers­ten sa­kra­len Ge­bäu­de in Deut­sch­land für das Ge­wöl­be im Schiff Sicht­be­ton ver­wen­det wur­de. Das weit­ge­spann­te Ge­wöl­be ist säu­len­los und wird von Be­ton­bin­dern ge­hal­ten, die die Form des so­ge­nann­ten Fi­scher­bo­gens tra­gen. Die bei­den über 50 m ho­hen gra­nat­för­mi­gen Tür­me im Os­ten sol­len an sy­ri­sche Kup­peln er­in­nern. Im Wes­ten ist dem Schiff ein zy­lin­der­för­mi­ger Ge­bäu­de­teil teil­wei­se vor­ge­la­gert, der auch die Or­g­elem­po­re ent­hält. Auch die Wap­pen­tie­re an den Säu­len­ba­sen der Ein­gangs­hal­le – der st­au­fi­sche Löwe und der würt­tem­ber­gi­sche Hirsch – sind in Be­ton aus­ge­führt. Die Rück­wand des Al­tars ist durch ein ge­mal­tes Kru­zi­fix von Adolf Höl­zel ge­stal­tet.

Das In­ne­re der Kir­che wur­de in den 1960er-Jah­ren er­heb­lich um­ge­stal­tet. Un­ter an­de­rem wur­de es mit ei­nem ge­mus­ter­ten Ter­raz­zo-Fuß­bo­den, ei­nem Po­dest im Alt­ar­be­reich, ei­nem Sp­rech­pult, neu­er Be­ma­lung der Ost­front des Schiffs (mit The­men aus der Of­fen­ba­rung des Jo­han­nes) und neu­en Fens­tern aus­ge­stat­tet. Vie­le ur­sprüng­li­che Ju­gend­s­ti­l­e­le­men­te gin­gen da­bei ver­lo­ren, zu de­nen u.a. von dem Ma­ler Franz Mut­zen­be­cher ge­stal­te­te Farb­ver­gla­sun­gen ge­hör­ten.

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750m

Wasserturm

Als Wahr­zei­chen der Stadt Neu-Ulm gilt der Was­ser­turm aus dem Jah­re 1898 mit dem ihn um­ge­ben­den Koll­mann­s­park.

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1000m

Bundesfestung

Ge­plant und er­baut wur­de die Fes­tung als zen­tra­ler süd­deut­scher Waf­fen­platz des Deut­schen Bun­des von 1842 bis 1859 un­ter dem Fes­tungs­bau­di­rek­tor und da­ma­li­gem Oberst Mo­ritz Karl Ernst von Pritt­witz, sie zählt heu­te zu Eu­ro­pas größ­ten Fes­tungs­an­la­gen. Bei der Er­rich­tung wa­ren bis zu 10.000 Ar­bei­ter tä­tig. Heu­te sind da­von noch zahl­rei­che Ge­bäu­de im ge­sam­ten Stadt­ge­biet er­hal­ten, dar­un­ter na­he­zu al­le Forts, bei­na­he die ge­sam­te Stad­t­um­wal­lung zwi­schen Wall­stra­ßen­brü­cke und Eyth­stra­ße so­wie ein­zel­ne Bau­wer­ke der Stadt­fron­ten und der Be­ton­wer­ke von 1901/1914, au­ßer­dem zäh­len et­li­che In­fra­struk­tur­ge­bäu­de inn­er­halb des in­ne­ren Fes­tungs­rings und am Kuh­berg da­zu.

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Nach der end­gül­ti­gen Nie­der­la­ge Na­po­le­ons (1815) war man sich ei­nig, dass ei­ne Si­che­rung der Län­der auch nach in­nen zu er­fol­gen ha­be. Die Bun­des­fes­tun­gen wa­ren ei­nes der we­ni­gen Pro­jek­te des deut­schen Bun­des, die ver­wir­k­licht wur­den. Die Bun­des­fes­tung Ulm wur­de im Zei­traum von 1842 bis 1859 vom preu­ßi­schen Fes­tungs­bau­di­rek­tor und da­ma­li­gen Oberst Mo­ritz Karl Ernst von Pritt­witz und Gaf­fron ent­wor­fen und un­ter sei­ner Lei­tung er­baut. Bei ih­rer Er­rich­tung wa­ren bis zu 10.000 Ar­bei­ter tä­tig. Die Lei­tung auf baye­ri­scher Sei­te hat­te ab De­zem­ber 1843 der Ma­jor Theo­dor Rit­ter von Hil­de­brandt in­ne, nach­dem der ur­sprüng­li­che Fes­tungs­bau­di­rek­tor Fried­rich Her­de­gen starb.

In Frie­dens­zei­ten soll­te die Fes­tung 5.000 Sol­da­ten des Bun­des­hee­res be­her­ber­gen, für den Ein­tritt des Ernst­fal­les rech­ne­te man da­ge­gen mit bis zu 20.000 Sol­da­ten. Wei­ter­füh­r­en­de Pla­nun­gen sa­hen so­gar 100.000 Sol­da­ten vor. Die ge­sam­ten Bau­kos­ten der Fes­tung wer­den auf 16.500.000 Gul­den ge­schätzt.

Die Fes­tung stellt sich als ge­sch­los­se­ner, po­ly­gon­för­mi­ger Mau­er­zug um bei­de Städ­te Ulm und Neu-Ulm dar, der in ei­ni­ger Ent­fer­nung ei­ne Rei­he Forts vor­ge­la­gert sind. Aus der to­po­gra­fi­schen La­ge her­aus wur­den mit den Forts in Ulm mar­kan­te Höhen über der Stadt ge­si­chert, wäh­rend dies in Neu-Ulm, man­gels Ber­gen um die Stadt, un­ter­b­lieb. Die ers­te Stein­brü­cke über die Do­nau lag zwi­schen bei­den Städ­ten inn­er­halb der Fes­tung, die nächs­te be­fand sich erst in Re­gens­burg.

Erst­mals wur­de in Deut­sch­land das Bas­tio­när­sys­tem beim Bau der Fes­tung Ko­b­lenz (1815–34 ge­baut) auf­ge­ge­ben und statt­des­sen ein Po­ly­go­nal­sys­tem mit vor­ge­la­ger­ten Be­fes­ti­gun­gen ge­schaf­fen. In die­sem Zu­sam­men­hang ist von der neu­p­reu­ßi­schen oder neu­deut­schen Ma­nier die Re­de. Die­se ist als Vor­bild beim Bau der Fes­tung Ulm gut er­kenn­bar. Die bei­den spä­ter ent­stan­de­nen Wer­ke auf dem Obe­ren Esels­berg wur­den als Bieh­ler-Forts aus­ge­führt. Die Num­me­rie­rung der Wer­ke er­folg­te auf würt­tem­ber­gi­scher Sei­te in rö­mi­schen Zah­len und auf der baye­ri­schen Sei­te in ara­bi­schen Zif­fern, in ur­sprüng­li­chen Pla­nun­gen wur­den aber auch hier rö­mi­sche Zah­len be­nutzt.

Da die Bun­des­fes­tung Ulm im Ge­gen­satz zur Fes­tung Ra­statt nicht un­ter die Be­din­gun­gen des Ver­trags von Ver­sail­les fiel, muss­te sie nach dem En­de des Ers­ten Welt­krie­ges nicht ge­sch­leift wer­den. Den­noch sind vie­le An­la­gen der Fes­tung nach den Zer­stör­un­gen des Zwei­ten Welt­krie­ges und in den Jah­ren da­nach un­wi­der­ruf­lich ver­schwun­den. Ein wei­te­rer gro­ßer Teil ist vom Ver­fall be­droht, was in be­son­de­rem Ma­ße für ei­ni­ge Forts und die be­to­nier­ten An­la­gen der Reichs­fes­tung zwi­schen 1901 und 1916 gilt.

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